Paintball Pictures ©paintballpicki.com
Paintball, sofern nicht im Liga- oder Tuniersport gespielt, nennt sich überbegrifflich Recreational Paintball (Abk. RecBall), was ins deutsche übersetzt, so viel wie 'Freizeit-Paintball‘ bedeuten soll. Da hier im Gegensatz zu Tunier- und Ligaspiel eher der Spassfaktor im Vordergrund steht, sind die angewandten möglichen Spielvarianten weitaus vielfältiger und damit auch abwechslungsreicher. So gehören beispielsweise Big- und Szenario-Games zur Kategorie RecBall. Varianten und Arten sowie deren jeweiligen Abwandlungen können auf unterschiedlichsten Austragungsorten und Untergründen stattfinden. Speziell angelegte Felder oder aber einfacher Wald oder gar eine Halle, leerstehende Gebäude oder Verwertungshöfe kommen in Betracht da weniger die Wettbewerbssituation im Vordergrund steht, was nicht zeitgleich bedeutet,das es diese bei etwaigen Abwandlungen nicht geben kann. Big Games oder Szenarien-Games werden zumeist als Events angelegt und erzeugen so, einen Wettbewerbscharakter, ähnlich dem eines Tuniers.
Paintball versteht sich immer als Team- und Mannschaftssport, als ein Erlebnis, welches Zusammenhalt und Gemeinschaftsbildung fördert und dadurch das Zusammenarbeiten mit unterschiedlichen Charakteren und das taktische Geschick innerhalb eines Teams mit dem selben Ziel, prägen soll. Positive Nebeneffekte, wie Athletik, körperliche Fitness, Weitsichticht, vorausschauendes planen durch kombinieren verschiedenster Gegebenheiten und Geschehnisse im Zuge des Spielablaufs, unterstützen das Erlebnis von Paintball auf intensivste und eindrucksvolle Art und Weise.
Selbst in aktuellen Zeiten, wo verschiedene Spielmodi wie beispielsweise das Woodland-Szenario, indem sich Teilnehmer den örtlichen Gegebenheiten durch das Tragen von Tarnkleidung anpassen, skeptisch betrachtet werden, da sie zumeist von Nichtspielern als Kriegsverherrlichung beschimpft und mit Wehrsport verglichen werden, nutzen Freizeitgruppen, Mannschaften anderer Sportarten, Interessengruppen oder reine Veranstaltungsteilnehmer von Junggesellenabschieden oder Geburtstagen, diesen Sport Just for Fun oder aber Firmen für Schulungszwecke, wie zum Beispiel Mitarbeiterschulungen bei denen Teambuilding, Vertrauenskonsequenz und Zusammenhalt untereinander in Echtzeit erlebt und erlernt werden sollen. Dazu werden manchmal sogar Hallen und Felder oder gar komplette Szenario-Gelände gebucht.
Gegen jene Skeptiker, stehen die Befürworter, die in diesen Sport auch nur eben tatsächlich und ausschliesslich Diesen sehen und Ihn demzufolge auch nur als solchen betreiben, ohne jegliche Art von Hintergedanken, stets mit der weitverbreiteten Ansicht, dass eben diejenigen, welche diese Hintergedanken unterstellen, auch diejenigen sind, die diese Sport so in Misgunst und zum Verbot bringen wollen. Das die Gemeinschaft innerhalb der Spieler freundlich, aufgeschlossen und kameradschaftlich daherkommt, kann bei jedem noch so kleinen Event hautnah erlebt werden, wobei Niemand tatsächlich bestreiten kann und wird, dass es auch Streitereien und natürlich schwarze Schafe gibt - so wie in jedem anderen Sport und Lebensalltag auch.
Wir wären nicht in Deutschland, würde man dazu nicht auch Studien in Auftrag gegeben haben, nachdem ein erster Verbotsversuch gescheitert ist. Bereits im Jahr 2000 wurde von Linda Steinmetz, ihres Zeichens Erziehungswissenschaftlerin, in der „Gutachterliche Stellungnahme zur Gewaltaffinität der Mitglieder der (deutschen) Paintball-/Gotcha-Szene“ festgestellt, dass,
Paintballer […] in ihren Alltagszusammenhängen keineswegs aggressiv [sind]. Dieses betrifft ebenso den Kneipenbesuch oder Einkäufe wie das Verhalten nach Verlassen des Spielfeldes bei einem Turnier. Die Fähigkeit des Thrillerlebens scheint nicht inflationär geworden zu sein. Die Gruppen- bzw. Szenemitglieder sehen keine Abnutzung oder Gewöhnung im ‚Reizkonsum‘, die stärkere oder gar ‚realere‘ Erlebnisse abverlangen.“
Selbst Gerichte, die sich mit dem Paintballsport auseinandersetzen mussten, so wie das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht, welches im Februar 2010 feststellte:
„Gemessen am Realitätsgrad mancher Computerspiele, […] wirkt Paintball/Reball geradezu harmlos. Dass die Teilnehmer, die – wie andere Mitbürger auch – wesentlich plastischeren Gewaltdarstellungen in Fernsehen, Kino und Internet ausgesetzt sind, gerade durch dieses Spiel zu einer Einstellung gelangen sollen, die den fundamentalen Wert- und Achtungsanspruch leugnet, der jedem Menschen zukommt, ist schwer nachvollziehbar. Eher ist anzunehmen, dass die Teilnehmer das Spiel ebenso als Gemeinschaftserlebnis empfinden wie andere Mannschaftsspiele auch und dass soziale Kontakte dadurch eher geknüpft und bestärkt werden als dass moralischer Verfall eintritt.“ ,
kommen notgedrungen zur groben Ansicht, dass es sich doch eher vorrangig um den Teamaspekt handelt, der die Spieler diesen Sport ausüben lässt, auch wenn in Deutschland teilweise auf den verschiedensten Spielfeldern das Tragen von Tarnkleidung und das Benutzen von Replika-Markieren nicht gestattet ist. Zumeist handelt es sich bei diesen Fields um Tuniersporteinrichtungen, in denen bei Veranstaltungen mit Tuniercharakter Mannschaftskleidungen getragen werden, um so gegeneinander antretende Gruppen unterscheiden zu können. Ebenso werden hierbei zumeist e-pneumatische Markierer benutzt, welche das abfeuern der Paints in einer deutlich schnelleren Schussfolge erlaubt, als ein Magfed-Markierer.